Bestandserhaltung

Im Alltag

Auf ihrem Arbeitstisch glättet Restauratorin Brigitte Heiz vorsichtig einen Bauplan, um die brüchig gewordenen Falzkanten fixieren zu können. Anschliessend erstellt sie eine Benutzungskopie für die Bauplanausgabe. Den Rest ihres Arbeitstages widmet sie wieder der Neuverpackung von Akten in alterungsbeständige Behältnisse.

Schleichende Gefahren

Circa 16 Prozent des Gesamtbestands (etwa 2700 Laufmeter) sind in ihrer physischen Erhaltung durch säurehaltiges Papier, schwierige Lagerbedingungen und intensive Benutzung gefährdet.
Mittelfristig müssen die durch Papierzerfall von innen her bedrohten Bestände behandelt werden. Mehr oder weniger stark betroffen von diesem Phänomen sind rund 15 000 Laufmeter oder drei Viertel des aktuellen Gesamtbestands.

Vorbeugen

Das Staatsarchiv begleitet den gesamten Lebensweg von Dokumenten, von der Papierwahl in der Verwaltung über die archivgerechte Verpackung bis zur sachgerechten Benutzung konservatorisch heikler Dokumente.
In einem aufwändigen Projekt werden zurzeit Tausende alter Bändelmappen durch moderne Schachteln ersetzt sowie 20 000 Pergamenturkunden neu verpackt.
Die Unterlagen werden primär gegen schädliche Lichteinflüsse, Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit geschützt. Allerdings ist dies in den veralteten oberirdischen Magazinräumen an der Martinsgasse nicht möglich. Der Brand- und Einbruchsschutz ist hingegen überall gewährleistet.

Restaurieren

Bei Bedarf werden beschädigte Archivalien restauriert. Aufgrund des hohen Aufwands gilt es, nach Kriterien wie Schädigungsgrad, Informationswert und Benutzungshäufigkeit abgestufte Massnahmen zu treffen.

Mikroverfilmung

Zum Kulturgüterschutz stellt das Staatsarchiv Mikrofilme von wichtigen Dokumenten her. So bliebe im Katastrophenfall wenigstens der Informationswert erhalten. Mit der Mikroverfilmung wurde 1953 begonnen; nach Einstellung aus Spargründen per 2005 wird 2013 die Mikroverfilmung in einem separaten Projekt teilweise wieder aufgenommen.

Gebrauchsdigitalisierung

Im Rahmen von Digitalisierungsprojekten werden häufig benutzte sowie konservatorisch heikle Archivalien digitalisiert und anschliessend online gestellt. Die Originale werden künftig nicht mehr vorgelegt. So bleiben Einsicht und Benutzbarkeit gewährleistet und das Archivgut wird gleichzeitig geschützt.